Der sudanesische Bürgerkrieg führte zu Mendes Entführung, ihrer Versklavung und unzähligen Morden. Sie war damals ein kleines Mädchen, ohne Ahnung vom Krieg und seinen Folgen. Wie viele andere Nuba waren es unschuldige Passanten, die heftig unter den nicht kontrollierbaren Ereignissen zu leiden hatten.

BÜRGERKRIEG IM SUDAN

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Im Jahr 1956 erhielt der Sudan die Unabhängigkeit von Großbritannien und Ägypten. Seit dieser Zeit befand sich das Land in einem ständigen Zustand von Bürgerkrieg mit nur einer 10-jährigen Pause. Diese Konflikte hatten ihren Ursprung im Norden des Sudan durch die ökonomische, politische und soziale Herrschaft der weitgehend nicht-muslimischen, nicht-arabischen Südsudanesen. Der Krieg wurde auch oft vereinfacht dargestellt als Krieg von Nord gegen Süd wegen religiöser, kultureller und rassistischer Unstimmigkeiten.

Der Krieg war extrem intensiv und Gräueltaten wurden im großen Umfang begangen. Er breitete sich nach Norden hin in die Nuba-Berge und in den frühen 90ern zum Blauen Nil hin aus. Der Bürgerkrieg und die durch die Hungersnot bedingten Folgen führten zur Vertreibung von mehr als vier Millionen Menschen und, nach Schätzungen von Rebellen, zu mehr als zwei Millionen Toten in einem Zeitraum von zwei Jahrzehnten.

Im Januar 2005 unterzeichneten der Norden und der Süden das Comprehensive Peace Agreement (CPA) und die UN setzten daraufhin eine Friedenstruppe im Südsudan ein. Die CPA gewährte dem Süden Autonomie für einen Zeitraum von 6 Jahren, nach deren Ablauf ein Referendum zur Abspaltung für 2011 geplant war. Ein separater Konflikt, der in der westlichen Region Darfur im Jahr 2003 ausbrach, hat fast zwei Millionen Menschen vertrieben und verursachte ca. 200.000 bis 400.000 Todesfälle. Die UN übernahm im Dezember 2007 das Kommando über die Darfur-Friedensmission der Afrikanischen Union.

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